1. Einleitung
2. Gegenstand und Grundlage
3. Rechtliche Grundlage
4. Personenkreis
4.1. Aufnahme und Betreuungsalter
4.2. Zielgruppe
4.3. Ausschlusskriterien
5. Leistungen
5.1. Regelleistungen
5.1.1. Sozialpädagogische Leistungen und Methoden
5.1.2. Standort und Einrichtung
5.1.3. Hauswirtschaftliche und technische Leistungen
5.1.4. Gesundheitsförderung
5.1.5. Leistung der Leitung und Verwaltung
5.2. Zusatzleistung
6. Umfang der Leistung – Bereitstellung finanzieller Mittel
7. Personelle Ausstattung
7.1. Personalschlüssel und Qualifikation
7.2. Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung
1. Einleitung
In der „Villa am See“ soll bis zu achtzehn Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gegeben werden, im Rahmen von Hilfe zur Erziehung, in zwei Wohngruppen zusammen zu leben. Wir möchten den Kindern und Jugendlichen einen stabilen, verlässlichen Raum bieten. Die Kinder und Jugendlichen können spielerisch ganzheitliche Erfahrungen sammeln und Natur erleben. Sie können in den Wohngruppen die Voraussetzung erwerben, ihr Leben selbstbestimmt und verantwortungsvoll zu gestalten. Unsere Arbeit ist ressourcenorientiert und fördert die Fähigkeiten des Einzelnen.
In der Verselbständigungsgruppe der „Villa am See“ soll bis zu zwei männlichen und/ oder weiblichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Vorbereitung auf ein gesichertes Leben im eigenen Wohnraum ermöglicht werden. Dies umfasst auch die Nachbetreuung nach dem Auszug.
2. Gegenstand und Grundlage
2.1. Gruppengröße und Altersstruktur
Eine Kinder- und Jugendwohngruppe mit 10 Plätzen, für männliche und weibliche Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren (Elben).
Eine Kinder- und Jugendwohngruppe mit 8 Plätzen, für männliche und weibliche Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren (Hobbits).
Eine Verselbstständigungsgruppe (SbW) mit 2 Plätzen für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter ab 16 Jahren.
2.2 Anschrift
Villa am See
Am Hang
24306 Bösdorf-Niederkleveez
Tel.: 0 170-5324333
Email: mail@christiane-uhl.de
2.3 Ansprechpartnerin:
Leitung: Frau Christiane Uhl Mobil: 0 170-53 24 333
3. Rechtliche Grundlagen
§ 27 SGB VIII (Hilfe zur Erziehung)
§ 34 SGB VIII (Heimerziehung)
§ 35a SGB VIII (Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche)
§ 41 SGB VIII (Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung)
§48a SGB VIII (Sonstige betreute Wohnform)
Es handelt sich um eine Einrichtung der stationären Jugendhilfe über Tag und Nacht (Heimerziehung).
4. Personenkreis
4.1 Aufnahme- und Betreuungsalter
Es werden männliche und weibliche Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren sowie Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren aufgenommen.
Die Aufnahme kann sich an der jeweilig aktuellen Altersstruktur der Gruppe orientieren.
4.2 Zielgruppe
Unser Angebot richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr in ihrer Herkunftsfamilie leben wollen oder können.
Unsere Hilfe gem. §§ 34, 35a, 41, 48a SGB VIII ist damit bestimmt für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
Eine Grundvoraussetzung der Aufnahme ist die Freiwilligkeit.
4.3 Ausschlusskriterien sind:
5. Leistungen
5.1 Grundbetreuung über Tag und Nacht (ganzjährig)
5.1.1 Sozialpädagogische Leistungen und Methoden
- Biographie
- Familiengeschichte mit Genogramm
- Muster/ Symptome
- Hypothesenbildung
- Ziele
- Betreuungsrahmen
- Maßnahme Entwicklung und evtl. Krisenplan
- Auftragsklärung
Zielsetzung- Sozialpädagogische Leistungen
Im Fokus steht die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen. Positive Bestärkung der vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen. Außer der Vermittlung sozialer Kompetenzen und lebenspraktischer Fähigkeiten sollen Reflexionsvermögen und Perspektiventwicklung gestärkt werden.
Des Weiteren sollen das Bewegungsbedürfnis, die Sinneswahrnehmung, die Kreativität und die Phantasie der Kinder gefördert und ihr natürlicher Wissensdrang und das Bedürfnis zu Lernen unterstützt werden.
Ein weiteres Ziel ist die Förderung der Bindungsfähigkeit sowie der Beziehungsgestaltung.
Auf der Grundlage des mit dem zuständigen Jugendamt erstellten Hilfeplans wird im Rahmen der individuellen Entwicklungsplanung die sozialpädagogische Begleitung nach dem jeweiligen Entwicklungsstand und Betreuungsbedarf abgestimmt und schriftlich dokumentiert.
Mit dem Auftrag verbinden sich folgende Ziele:
Gruppenpädagogik
(Alltagsgestaltung, Gruppenbesprechungen und Gruppenabende, sich als Teil der Gruppe begreifen)
Erlernen von Sozialverhalten durch das Zusammenleben in einer Wohngemeinschaft
Schlüsselprozesse, Rituale, Regeln und Regelentwicklung, Partizipation und Soziales Lernen können in Gruppendynamischen Prozessen erlebt werden. Die Gruppe stellt ein zentrales Lernfeld dar, so können Normen, Werte und Verhaltensweisen beobachtet und erlernt werden.
Ein strukturierter Tagesablauf, der gemeinsame Mahlzeiten, Lernzeiten, Aktivitäten und die Gestaltung der Freizeit beinhaltet, sowie konsequentes Handeln der Pädagoginnen und Pädagogen, vermitteln Struktur und Kontinuität.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Gruppenpädagogik ist die praktizierte Partizipation.
Partizipation … Beteiligung stärkt
Die Kinder und Jugendlichen werden gem. §36 SGB VIII am Prozess der Hilfeplanung beteiligt. In regelmäßig stattfindenden Hilfeplangesprächen erfolgt eine Verständigung über die Problemdifinition aus Sicht der Betroffenen, ein Austausch über Erwartungen und Hoffnungen der Familienmitglieder und die Erstellung bzw. Fortschreibung eines Hilfeplans.
Die Kinder und Jugendlichen werden grundsätzlich an Entscheidungen der Alltagsorganisation, wie der Speisenplanung, Freizeitgestaltung, Wochen- und Wochenendplanung beteiligt.
In den 14-tägig stattfindenden Gruppensitzungen wirken die Kinder und Jugendlichen an der Erarbeitung von Regeln des Zusammenlebens sowie der Planung von Aufgaben, Projekten, Gruppenfahrten, Urlaub, Sport, Nachmittags AG´s, Nachbarschaftstreffen sowie Festen- und Aktionen (Weihnachtsfeier, Geburtstage…) mit. Zudem werden Verhaltenseisen der Bewohner*innen und interne Konflikte thematisiert. Die Gruppensitzungen sollen ein Forum sein, in dem die Kinder und Jugendlichen ihre Wünsche einbringen und Lösungen verhandeln.
Die Teilhabe an der Gestaltung der Zimmer und des Außengeländes sowie die Mitverantwortung für die Räumlichkeiten, das Inventar und den Garten gehören ebenso dazu.
Beschwerdesystem:
Nach Beschluss der Gruppensitzung sollen Beschwerden, Anregungen, Lob und Verbesserungsvorschläge grundsätzlich in unseren Hausbriefkasten geworfen werden, um die Anonymität zu wahren. Die jüngeren Kinder können dabei von den älteren unterstützt werden. Beschwerden können auch über die Leitung und die Betreuer*innen vorgebracht werden. Diese werden im Team besprochen. Die Kinder und Jugendlichen sollen eine schnelle Rückmeldung erhalten.
Die Kinder bzw. Jugendlichen haben die Möglichkeit ihren ASD-Betreuer/ ihre ASD-Betreuerin direkt zu kontaktieren. Die Jugendlichen erhalten dazu die Visitenkarten. Des Weiteren werden die Nummern der ASD-Betreuer*innen und des Landesjugendamtes ausgehängt.
Weitere Beschwerdemöglichkeiten haben die Kinder und Jugendlichen über ihre Eltern, Lehrkräfte, Beratungsstellen und den Kinderschutzbund.
Erlebnispädagogik
findet im Rahmen der Freizeitaktivitäten statt. Natur erleben, Klettern, Zelten, Kanufahren, Rudern… verbunden mit interaktiven Spielen sind vertrauensbildend und stärken die Persönlichkeitsentwicklung und den Selbstwert. Des Weiteren wird die Teamfähigkeit und soziale Kompetenz einzelner Bewohner*innen herauskristallisiert. Auch Stärken und Schwächen, Gruppendynamik, Kommunikationsfähigkeit und Verantwortungsübernahme können erkannt und in den Alltag übertragen werden.
Der Umgang mit Kritik und Fehlern wird gelernt und die Frustrationstoleranz erhöht.
Gewaltprävention
durch Mitarbeiter*innen und externe Trainer*innen.
Prävention durch Stärkung des Selbstbewusstseins. Vertrauensbildung und verlässliche Ansprechpartner*innen.
Prävention und Intervention bei sexueller Gewalt.
Als Einrichtung haben wir die Aufgabe unseren Jugendlichen Schutz und Hilfe zu gewährleisten. Wir möchten die Jugendlichen durch Aufklärung und Prävention im Vorfeld schützen. Workshops zum Thema Selbstbehauptung, Verhaltenstraining, Abgrenzung und Sensibilisierung bei der Wortwahl werden regelmäßig angeboten.
Es wird ein Schutzkonzept mit Zuständigkeit und Vorgehensweise bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung oder Machtmissbrauchs seitens einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters vorgehalten (siehe Anhang).
Geschlechtsspezifische Angebote.
Für die Weiterentwicklung des Rollenverständnisses werden spezielle Aktivitäten für Mädchen und Jungen getrennt angeboten.
Sportliche Angebote
wie Laufen, Walking, Schwimmen werden regelmäßig angeboten. Die Teilnahme in Sportvereinen ist erwünscht, wird begleitet und gefördert.
Entspannungstechniken werden regelmäßig zur Teilnahme und zum Erlernen von internen Mitarbeiter*innen und externen Trainer*innen angeboten.
Umgang mit Medien
Eine regelmäßige Aufklärung über die Gefahren z.B. im Internet, in sozialen Netzwerken, sowie Regeln zur Nutzung von Computer und Handy („Handyfreie Zonen“), sollen vor Suchtverhalten und Missbrauch schützen. „Handyfreie Zonen“ sind die Gemeinschaftsräume.
Einzelfallbetreuung
Wird von den Mitarbeiter*innen (Einzelgespräche, Elterngespräche, Begleitung zu Terminen, Kooperation mit Netzwerk usw.) durchgeführt.
Kindergarten, Schule und Ausbildung
Unterstützung und Hilfe rund um den Kindergarten, die Schule und die Ausbildung, gemeinsame Perspektivenfindung (Schule/ Studium/ Ausbildung/ Beruf/ Lebensweg)
Eine regelmäßige Hausaufgabenbetreuung findet, während der Schulzeit, an den Wochentagen, zwischen 15:00 und 15:30 Uhr statt. Sie wird von mindestens zwei pädagogischen Mitarbeiter*innen begleitet.
Kinder und Jugendliche die vorüergehend vom Schulunterricht suspendiert sind, werden in dieser Zeit von einem Mitarbeiter/ einer Mitarbeiterin betreut. Der verpasste Lerninhalt wird nach Möglichkeit in der Einrichtung bearbeitet.
Berufsstart
Wir geben den Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, sich auf ihren Berufsstart vorzubereiten. Das Angebot umfasst sowohl eine intensive Auseinandersetzung mit der Berufsfindung und der Berufswahl, als auch ein Bewerbungstraining.
Verselbstständigung
Das Ziel unserer Arbeit ist, unsere Bewohner*innen zur Eigenständigkeit und Selbstbestimmtheit anzuleiten. Der Weg ist das Ziel…
Die Jugendlichen werden u.a. in Ablaufpläne wie z.B. Hausreinigung, Einkaufsplanung, Terminplanung (Ärzte, Behörden und Ämter) sowie deren Durchführung einbezogen.
In der Verselbstständigungsgruppe findet eine Hinführung zur eigenständigen Bewältigung der Aufgaben Haushaltsführung, Ernährung, Hygiene, positive Freizeitgestaltung sowie der schulischen/ beruflichen Integration und der künftigen finanziellen und sozialen Absicherung, nach Auszug, statt.
Wir bieten eine individuelle Abschlussbetreuung an. Die Betreuung kann auch in der eigenen Wohnung stattfinden.
Methodische Grundlagen
Die pädagogische Arbeit orientiert sich an systemischen und ganzheitlichen Konzepten und ist lösungs-, ressourcen- und zukunftsorientiert.
5.1.2 Standort und Einrichtung
Das Haus befindet sich in der Gemeinde Bösdorf, im Ortsteil Niedenkleveez, ca. 5 km östlich der Kreisstadt Plön.
Die Gemeinde befinden sich ein Kindergarten und ein Sportverein
Plön verfügt über folgende Schulen:
Förderschulen: Förderzentrum Plön, Am Schiffsthal
Grundschulen: Breitenauschule, Breitenaustraße
Rodomstorschule, Rodomstorstraße
Regionalschule: Regionalschule Plön, Am Schiffsthal
Gymnasium: Gymnasium Schloss Plön, Prinzenstraße
Berufliche Schule: Berufsbildungszentrum, Heinrich-Rieper-Straße
Den Wohngruppen stehen ca. 850 qm Wohnfläche auf drei Etagen zur Verfügung. Die Unterbringung erfolgt im Einbettzimmer. Des Weiteren gibt es zwei große Wohnzimmer, einen Ess- und Hausaufgabenraum, einen Bewegungsraum (ca. 100 qm), Wirtschaftsräume, eine Werkstatt (für Bau-und Bastelprojekte), ein Bereitschaftszimmer und ein Büro. Zum Haus gehören ein ca.1000 qm großer, als Naturbereich angelegter, Garten. Das Gesamtgelände umfasst 76.000 qm und bietet neben vielfältigen Sinnesanregungen, Sportplatz und Spielgeräten auch Rückzugsmöglichkeiten. Zudem gibt es Garagen für die Unterbringung von Fahrrädern und Sportgeräten. Da wir direkt an der Plöner Seenplatte liegen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Wassersport zu betreiben. Durch die Einbindung in den Ortsteil Niederkleveez können die Jugendlichen vielfältige Kontakte knüpfen und gleichzeitig Rücksichtnahme lernen.
Die Verselbstständigungsgruppe verfügt über einen seperaten Eingang. Die Unterbringung erfolgt im Einbettzimmer.
5.1.3 Hauswirtschaftliche und technische Leistungen
Versorgung und Verpflegung
Ein(e) Koch/ Hauswirtschafterin bereitet die Mahlzeiten frisch zu.
An den Wochenenden, freien Tagen und zwischendurch bereiten die Pädagog*innen mit den Mädchen und Jungen gemeinsame Mahlzeiten, als methodisches und interaktives Element, zu.
Gemeinsam schmeckt es besser- und ist auch noch gesünder! Essen und trinken, erzählen und zuhören…
5.1.4 Gesundheitsförderung
5.1.5 Leistung der Leitung:
Leistung der Verwaltung:
5.2. Zusatzleistungen
Notwendige zusätzliche Maßnahmen werden im Hilfeplan vereinbart und können individuell bereitgestellt werden. Die notwendige Zusatzleistung wird über Fachleistungsstunden abgerechnet.
6. Umfang der Leistung- Bereitstellung finanzieller Mittel
7. Personelle Ausstattung
7.1 Personalschlüssel
Pädagog*innen
Kinder- und Jugendwohngruppe (Hobbits):
3,4
Kinder- und Jugendwohngruppe (Elben):
4,6
1 Nachtbereitschaft
1,5 Gelernter Koch/ Köchin und Hauswirtschafter*in
0,4 Verwaltung
1 Hausmeister*in
Qualifikation
Die Betreuung erfolgt durch pädagogisches Fachpersonal: Sozialpädagog*innen, Psycholog*innen, Erzieher*innen mit entsprechenden Zusatzqualifikationen und Fortbildungen (z.B. systemische Beratung, EMDR Coach, Coaching- Beratungsansatz in der Benachteiligten Förderung, Erlebnispädagogik, Gewaltprävention und Selbstsicherheits-Training, Sexualisierte Gewalt, Teilleistungsstörungen-Diagnose und Förderung, …).
Die Mitarbeiter*innen weisen eine besondere Fachkompetenz durch Ausbildung und Berufserfahrung vor.
7.2.Qualitätsentwicklung/ Qualitätssicherung
Die pädagogischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind ausgebildete sozialpädagogische Fachkräfte. Die wöchentlichen Teamsitzungen dienen zur Reflexion. Ein Prozesstagebuch und tägliche Übergabeprotokolle bieten allgemeine Transparenz.
Sonstige Regelleistungen -Prozessqualitätsmerkmale-